Phospholipide sind essentielle Bestandteile der Zellmembran und tragen zur Funktion jeder lebenden Zelle bei. Sie sind Hauptbestandteil von Lipoproteinpartikeln, spielen eine wichtige Rolle im Transport von Lipiden über den endogenen Weg, tragen zur Blutgerinnung und Knochenbildung sowie zu vielen weiteren physiologischen Funktionen bei. Darüber hinaus finden sich Phospholipide in der Galle, und sind somit entscheidend für die Verdauung und Absorption von lipophilen Verbindungen. Und nicht zuletzt bilden sie eine Quelle für essentielle Nährstoffe wie Cholin und wichtige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

Dank ihrer einzigartigen physikalisch-chemischen Eigenschaften dienen Phospholipide in einem breiten Spektrum an pharmazeutischen Anwendungen als vielseitig einsetzbare Hilfsstoffe. Aufgrund ihrer physiologischen Funktion sind sie biokompatibel, biologisch abbaubar und für jeden Verabreichungsweg sicher. Phospholipide werden seit langem als unerlässliche Hilfsstoffe in vielen weltweit vermarkteten Arzneimitteln eingesetzt.

Aufgrund ihrer einzigartigen Merkmale eignen sie sich ideal als Hilfsstoffe für moderne pharmazeutische Darreichungsformen und innovative Drug-Delivery-Systeme.

Die Molekularstruktur von Phospholipiden besteht aus Glycerin als Grundgerüst, verestert mit Fettsäuren und Phosphat. Die systematische Bezeichnung z.B. von Phosphatidsäure (PA) ist 1,2-Diacyl-sn-glycerol-3-phosphat. Die Phosphatgruppe von PA kann weiter verestert sein, zum Beispiel in Phosphatidylcholin (PC) mit Cholin, in Phosphatidylethanolamin (PE) mit Ethanolamin, in Phosphatidylglycerin (PG) mit Glycerin und in Phosphatidylserin (PS) mit Serin.

Je nach Struktur der polaren Kopfgruppe und dem ph-Wert des Mediums können Phospholipide zwitterionisch (neutral) oder anionisch sein. PC und PE sind zwitterionisch und tragen bei einem pH-Wert von 7 eine neutrale Ladung. PA, PG und PS sind Beispiele für anionische Phospholipide. Es gibt keine natürlichen kationischen Phospholipide, diese Lücke wird jedoch durch synthetische Lipide, die eine positive Nettoladung tragen, gefüllt.

Darüber hinaus weisen Phospholipide eine große Vielfalt an Fettsäuren auf, die an das Glycerin-Grundgerüst gebunden sind. Die Phospholipide können eine oder zwei Fettsäuren enthalten, die gesättigt, einfach ungesättigt oder mehrfach ungesättigt sind. Die Länge der Fettsäureketten, ihr Grad an Ungesättigtheit und die verschiedenen möglichen Kopfgruppen beeinflussen die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Phospholipide wie Phasenübergangstemperaturen, Bildung von Mesophasen (z.B. Mizellen, inverse Mizellen, Liposomen), Aussehen, Löslichkeit und Mischbarkeit.

Kombiniert man die vielen verschiedenen Kopfgruppen und Fettsäureschwänze, ergibt sich eine nahezu unbegrenzte Anzahl möglicher Phospholipide.

Molekulare Struktur von Phosphatidylcholin, einem typischen Phospholipid

Schematische Darstellung der häufigsten Phospholipide, die in natürlichen Quellen vorkommen

Mit der kontinuierlichen Entwicklung neuer Produkte und Rezepturen ebnen wir den Weg in eine nachhaltige Zukunft – nicht nur für die Pharma-, sondern auch für die Gesundheits-, Lebensmittel- und Kosmetikindustrie.

Als einer der Hauptakteure in der faszinierenden Welt der Phospholipide verschieben wir bei Lipoid ständig die Grenzen in der Entwicklung und Produktion von (Phospho)Lipiden hin zu mehr Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit. Ein stetig wachsendes Portfolio sowie ein breites und leistungsfähiges Netzwerk, bestehend aus unserer F&E-Abteilung, Forschern und Universitäten auf der ganzen Welt bilden das Rückgrat unserer Innovationskraft. Für uns bedeutet Innovation allerdings mehr als einfach nur neuartige Materialien oder Produkte zu entwickeln. Wir setzen auch Maßstäbe in Bezug auf kundenorientierte Dienstleistungen, neue Geschäftsmodelle und Prozesseffizienz. Wir befürworten und unterstützen alle Arten von Innovationen, wenn sie neue Werte schaffen – sei es in Form von Wachstum, sozialem und ökologischem Nutzen oder idealerweise einer Kombination aus all diesen Aspekten.

Unser Konzept der offenen Innovation verfügt über das Potenzial, traditionelle Prozesse durch Integration von Wissen aus externen Quellen signifikant zu bereichern: Neue Perspektiven und die frühzeitige Einbeziehung von Kundenbedürfnissen können das Innovationsrisiko verringern und neue, innovative und erfolgreiche Produkte und Dienstleistungen schaffen.

Seit der Gründung von Lipoid erfolgt die Neu- und Weiterentwicklung in unserem Unternehmen in enger Kooperation mit Universitäten, technischen Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland, Europa und anderswo. In diesem Bereich kümmert sich die wissenschaftliche Abteilung von Lipoid an unserem Stammsitz in Ludwigshafen am Rhein um einen kontinuierlichen und interdisziplinären Gedankenaustausch zwischen Praxis und Forschung. Die F&E-Abteilung von Lipoid und auch das unabhängige Phospholipid-Forschungszentrum, das von der Lipoid GmbH und der PHOSPHOLIPID GmbH großzügig unterstützt wird, fördern den Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Industrie.